(English translation below)
Aktuelle News:
Netzwerktreffen: Deutschland als Teil der „Balkanroute“
Freitag, 25. November 2016, 18.00 Uhr –
Sonntag, 27. November 2016, 17.00 Uhr
Substanz, Frankenstraße 25a, Osnabrück
Freedom of Movement und Bleiberecht gehören zusammen
In den letzten Monaten, vor allem seit dem „Sommer der Migration“ 2015, sind immer wieder Aktivist*innen an die Balkangrenzen und andere Orte an den EU-Außengrenzen gefahren, um dort Menschen auf der Flucht zu unterstützen und gemeinsam gegen eine Abschottung Europas zu kämpfen. Das ist durch zunehmende Repressionen, vor allem seit der Schließung der „Balkanroute“, zwar schwieriger geworden, dennoch schaffen es weiterhin Menschen, die Grenzen zu überwinden. Es ist sinnvoll und wichtig, sich dort weiter solidarisch zu zeigen.
Dabei sollten wir jedoch nicht vergessen, dass auch Deutschland Teil dieser Route ist. Für viele liegt es auf dem Weg in ein anderes nordeuropäisches Land, für andere ist es das Ziel. Während die Regierung im Sommer 2015 heuchlerisch unsere „Willkommenskultur“ feierte, wurden gleichzeitig neue Asylrechtsverschärfungen eingeführt, die es vielen Menschen, die damals „willkommen“ geheißen wurden, jetzt unmöglich machen, hier zu bleiben. Nach einem langen, teuren und lebensgefährlichen Weg müssen diese Menschen „freiwillig“ ausreisen oder werden abgeschoben.
Für viele ist die einzige Möglichkeit, in Deutschland zu bleiben, unterzutauchen. Das bedeutet ein menschenunwürdiges Leben in ständiger Unsicherheit, Angst und sozialer Isolation und ohne eine Grundsicherung von Wohnung, Verpflegung und medizinischer Versorgung. „Sanspapiers“ werden systematisch stigmatisiert und kriminalisiert.
Bei der Solidarität mit Illegalisierten geht es nicht um eine Unterstützung aus Barmherzigkeit. Es geht darum, Menschen bei der Erfüllung ihrer Grundrechte zu unterstützen – eine Aufgabe, die eigentlich der Staat übernehmen muss.
Wir wollen uns in Osnabrück mit den folgenden Fragen beschäftigen:
Welche Möglichkeiten haben wir, gemeinsam für die Rechte dieser Menschen zu kämpfen?
Wie können wir eine Bleibeperspektive jenseits von Asyl möglich machen?
Wie können wir das Bild der kriminellen Illegalen auflösen?
Wie können wir es schaffen, dass diese Solidarität nicht nur von einzelnen im Geheimen, sondern von vielen öffentlich gezeigt wird?
Außerdem wollen wir das Treffen nutzen, um ein Netzwerk zu schaffen, dass Menschen ab ihrer Ankunft in Deutschland Unterstützung in jeglicher Form bereitstellen kann und das Bezugsgruppen und -punkte auch in den Transfer-Städten aufzeigt.
Optimaler Weise sollen Menschen, die hier ankommen über dieses Netzwerk schon auf ihrer Reise informiert werden, um die anfängliche Orientierung deutlich zu erleichtern.
Zu diesen Fragen möchten wir uns mit euch austauschen, voneinander lernen und vernetzen!
Für Verpflegung gegen Spende ist gesorgt. Für Schlafplätze gebt bitte vorher Bescheid.
Kontakt: openborders@riseup.net
Call for Papers
Um uns bis dahin schon mit verschiedenen Ideen auseinandersetzen zu können, oder auch, falls ihr nicht die Möglichkeit habt, zum Netzwerktreffen zu kommen, freuen wir uns, wenn ihr uns eure Ideen, Kritiken und Utopien vorab zuschickt!
https://openborder.noblogs.org/
Network-meeting
Germany as Part of the „Balkan route“
Friday 25th November, 6 p.m. –
Sunday, 27th November 2016, 5 pm.Freedom of Movement and Right to Stay as two sides of the same coin!
Over the course of last year, especially since the Summer of Migration 2015, people from Germany have continuously been going the Balkans and to other regions of the outer borders of the EU in order to support people on the move and jointly fight against Europe’s foreclosure. This is getting harder because of an increased level of repression, particularly since the borders of the Balkanroute have been legally and physically been closed and increasingly militarized. Nevertheless, people still cross the borders successfully. Being there in solidarity, supporting the migration is still an important matter.
However, we should not forget that Germany, too, forms part of this route. For many people it is en route to another Northern European country, for others it is the aspired destination. In 2015, while the government hypocritically praised Germany’s „Welcoming Culture“, restrictives of the asylum laws have been passed. These laws make it impossible for many people, who back then were „welcomed“, to settle here. After a long and life threatening journey to Germany, they are left being deported or forced to leave „voluntarily“.
For those who deny to leave, the only possibility for staying in the country, is to underground, to become “illegal”.Being “illegal” in this country means living a life without rights and dignity, moving in public space in permanent insecurity and fear of being checked for papers and consequentially remain in a relative social isolation. For many, there are no reliable sources of money, housing spaces, food and medical provision. Even worse, „sans papiers“ are systematically stigmatized and illegalized.
Thus, solidarity with illegalized people is not about charity. It is about supporting people in reconquering their human rights. Something that is considered essential to modern state’s citizenship.
At the network-meeting in Osnabrück, we want to talk about following questions:
– Joining forces with people who have poor perspectives of getting a legal status in Germany, what opportunities do we have to jointly fight for fundamental rights for all?
– How can we realize a perspective to stay aside of the asylum system?
– How can we dismiss the picture of the „criminal illegal migrant“?
– How can we make the support of illegalized people a public and political topic?
Furthermore, we would like to use this meeting for creating a network that supports people from the very moment of arrivings in Germany. Support, thereby, is understood as any kind of substantial supportand as a reference point also in cities of transfer.
At best, people already know about this network during their travel, so that they have a point of orientation from the very beginning.So, let’s talk about those topics and questions on the 26th and 27th November, let’s get to know each other and learn from each other!
Food for donation is offered, sleeping places are no problem. It would be great, if you could let us know that you are coming, so that we can plan appropriately!
contact: openborders@riseup.net
Call for papers
For dealing with different topics intensively,also if you cannot come to the meeting, we would love you to send us your ideas, criticism and utopias in advance.
[Thessaloniki und International] Solidaritäts-Kampagne „You can`t evict Solidarity“ gestartet!
“You can`t evict Solidarity” ist eine Anti-Repressions-Kampagne zur Unterstützung der Betroffenen der Räumungen von 3 Solidaritäts-Hausbesetzungen in Thessaloniki in Griechenland und bei anschließenden Protest-Aktionen im Juli/August 2016, bei denen fast 100 Menschen verhaftet wurden.
Eine Zusammenfassung der Ereignisse vom Juli/August findet ihr hier, einen Ticker mit Updates zum Prozessverlauf hier.
Auf der Homepage www.cantevictsolidarity.noblogs.org findet ihr Neuigkeiten zum Prozessverlauf gegen die Angeklagten, zu Protest-Aktionen in Griechenland und in Deutschland, Hintergrund-Infos zu den Hausbesetzungen und zur aktuellen Lage in Griechenland, anstehende Termine und natürlich viele Unterstützungsmöglichkeiten, wie einen Spendenkontakt.
Spendenkonto zur Unterstützung der Betroffenen:
Rote Hilfe e.V. / OG Salzwedel
IBAN: DE93 4306 0967 4007 2383 12
BIC: GENODEM1GLS
GLS Gemeinschaftsbank eG
Verwendungszweck: Cant evict Solidarity (Der Betreff ist wichtig, damit das Geld ankommt)
Wenn ihr Fragen habt, selber aktiv werden und mitmachen wollt oder Flyer/Infomaterial bestellen wollt, schreibt gerne an cantevictsolidarity(at)riseup(dot)net.
To pathos ja ti lefterja’ Ine dynato’tero apo’la ta kelja’! – Our passion for freedom is stronger than their prisons! – Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängniszellen!
[Balkanroute] Aktuell ist wieder eine Gruppe von Aktivist*innen aus verschiedenen Städten an den Grenzen in Ungarn, Serbien und Mazedonien. Nach verschiedenen Zwischenstopps sind sie zurzeit in Belgrad und Thessaloniki, um dort den Aufbau und die Vernetzung von unabhängigen Strukturen und Refugees vor Ort und auf ihrem Weg zu unterstützen.
Hier findet ihr aktuelle Berichte der Gruppe und Spendenaufrufe:
- Aktuelle Berichte aus Horgos (Serbien) auf http://alfpartout.blogsport.eu/ und http://foodnotbombsnbg.blogsport.de/. (06.09.2016)
- Bericht: Recent repression on people on the move in Serbia (NoBorderSerbia) (04.09.2016)
- Important: Call for donations for direct support of illegalized refugees on the Balkan Route (11.08.2016)
- Testimony: Brutal violence at the Serbian-Hungarian Border (by No Border Serbia, 8. August 2016)
- Current situation at Horgos/Serbian-hungarian Border (Juli/August 2016): https://noborderserbia.wordpress.com/
- Urgent call for supporting refugees in Serbia
- DRINGEND: Spendenaufruf für den BalkanSupport!
- URGENT: Support structures for migrants in Belgrade under attack (26.04)
- Short Update from Beograd (english) (20.04.16)
- Bericht aus Belgrad (01.04.16)
- Was es für uns bedeutet, in Belgrad zu sein (23.03.16)
- Bericht aus Belgrad (12.03.2016)
- Bericht aus Idomeni (01.- 03.03.2016)
- Bericht aus Sid: Nächtliche Push-Backs und politischer Protest (28.02.2016)
- Bericht aus Belgrad (28.02.2016)
Weitere Infos:
More Infos/Mehr Infos und Berichte von unseren Freund*innen von #naraontour unter https://twitter.com/no_border_kiel und unter nara [kiel] https://antiravernetzungsh.noblogs.org/
Willkommen!
Schön und wichtig, dass du dich auf diesem Blog umschaust.
Hier findest du Berichte von Menschen aus dem transnationalen Open Border Netzwerk, die aktuell flüchtende Menschen in Europa unterstützen. Wir fahren an die EU-Außengrenzen, um – anders als die großen Hilfsorganisationen – selbstorganisiert und unbürokratisch Menschen zu unterstützen, die von ihrem Recht auf Bewegungsfreiheit Gebrauch machen wollen, daran aber von den Gewalt- und Machtmonopolen unseres EU-Systems gehindert werden. Das wichtigste ist uns, direkt Menschen zu supporten. Zusätzlich dazu, möchten wir unsere dabei gemachten Erfahrungen auf dieser Seite dokumentieren und veröffentlichen. Wir möchten damit allen Menschen ins Bewusstsein rufen, in was für einem System wir eigentlich leben und welche Auswirkungen dieses auf tausende und abertausende von Menschen-Schicksalen hat.
Wenn dich dieses Thema genauso wie uns bewegt, dann werde aktiv! Zum Beispiel in dem du diese Seite bzw. hier erscheinende Berichte mit deinen Freund*innen und Verwandten teilst. In dem du auf aktuelle Spendenaufrufe reagierst. (Geld spenden geht natürlich immer.) In dem du dich unserem Unterstützer*innen-Kreis anschließt und Menschen unterstützt, die an die Grenzen fahren. Oder indem du selber mit anderen Menschen an die Grenzen fährst. Indem du hier vor Ort aktiv wirst! Und natürlich, in dem du nach Alternativen und Wegen suchst, eine Welt zu erschaffen, in der jeder Mensch sich frei bewegen kann!
Freedom of movement!
– English translation –
News:
[Thessaloniki and International] Solidarity-Campaign „You can`t evict Solidarity“ has started!
“You can`t evict Solidarity”is a antirepression-campaign for supporting the accused comrades who were imprisonend after the eviction of 3 solidarity-squats in Greece and at following protest-actions in July/August 2016, at which nearly 100 people were imprisonend.
A summary of the events in July/August you find here, a Ticker with Updates about the trial here.
On the Homepage www.cantevictsolidarity.noblogs.org you will find nems about the ongoing trials against the accused comrades, about protest actions in Greece and Germany and international, background infos about the suats and about the current situation in Greece, upcoming events and dates and, of course, many possibilities to support, like a contact for sending donations.
You can send donations for supporting the accused here:
Rote Hilfe e.V. / OG Salzwedel
IBAN: DE93 4306 0967 4007 2383 12
BIC: GENODEM1GLS
GLS Gemeinschaftsbank eG
Purpose of use: Cant evict Solidarity (its important for the right use of the money)
If you have questions, want to get active yourself and join the campaign, or want to order flyer/infostuff, please write to cantevictsolidarity(at)riseup(dot)net.
To pathos ja ti lefterja’ Ine dynato’tero apo’la ta kelja’ – Our passion for freedom is stronger than their prisons! – Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängniszellen!
[Balkanroute] At the moment activists from Osnabrück and other cities are at the borders of Serbia, Macedonia and Greece. After several stops, they are currently in Belgrade and Thessaloniki, in order to support the development and networking of independent structures and refugees on the move.
Here you can find the latest reports of the group on our blog:
- New reports from Horgos (Serbien) at http://alfpartout.blogsport.eu/ and http://foodnotbombsnbg.blogsport.de/. (06.09.2016)
- Report: Recent repression on people on the move in Serbia (NoBorderSerbia) (04.09.2016)
- Important: Call for donations for direct support of illegalized refugees on the Balkan Route (11.08.2016)
- Testimony: Brutal violence at the Serbian-Hungarian Border (by No Border Serbia, 8. August 2016)
- Current situation at Horgos/Serbian-hungarian Border (July/August 2016): https://noborderserbia.wordpress.com/
- Urgent call for supporting refugees in Serbia
- DRINGEND: Spendenaufruf für den BalkanSupport!
- URGENT: Support structures for migrants in Belgrade under attack (26.04)
- Short Update from Beograd (english) (20.04.16)
- Bericht aus Belgrad (01.04.16)
- Was es für uns bedeutet, in Belgrad zu sein (23.03.16)
- Bericht aus Belgrad (12.03.2016)
- Bericht aus Idomeni (01.- 03.03.2016)
- Bericht aus Sid: Nächtliche Push-Backs und politischer Protest (28.02.2016)
- Bericht aus Belgrad (28.02.2016)
Further information:
More Info and comments from our friends from #naraontour under https://twitter.com/no_border_kiel and nara [keel] https://antiravernetzungsh.noblogs.org/
Welcome!
Nice and important that you look around on this blog.
Here are some reports of people from the transnational Open Border Network that currently support refugees on the move in Europe. We go to the EU’s external borders in order – unlike the major aid organizations – to self-organized and efficiently support people who want to use their right of freedom of movement, but are prevented from doing so by the violence and power monopolies of the EU system. The most important for us is to directly support People. In addition, we want to document and publish our experiences on this page. We would therefore call all people into consciousness, in what kind of a system, we actually live and what impact this has on thousands and thousands of peoples fates.
If this issue moves you as it moves us, then get active! For example, by sharing this page or here published reports with your friends and relatives. Or you can respond to current donation-calls. You can get in touch with us to support people who go to the borders. Or you can go with other people at the borders. Its important to do something and get active! And lets look for alternatives and ways to create a world in which every person can move freely!