Was passiert gerade an den Grenzen?
Seit Monaten überwinden fliehende Menschen zu Tausenden die Grenzen und Zäune der Festung Europa und erkämpfen sich so ihr Recht auf Bewegungsfreiheit für alle. Unterstützt werden sie dabei von hunderten und tausenden solidarischen Menschen hier und auch direkt vor Ort an den Balkangrenzen. Die europäischen Staaten reagieren darauf zunehmend mit Abschreckung und Abschottung.
So hat unter anderem Ungarn seine Grenzen mit Zäunen abgeriegelt und auch in Deutschland und der restlichen EU werden menschenfeindliche Pläne und eine Militarisierung der EU-Grenzen zur „Flüchtlingsabwehr“ beschlossen. Nachdem Slowenien vor einigen Wochen die Grenzen für alle flüchtenden Menschen, die nicht aus Syrien, Irak oder Afghanistan kommen geschlossen hat, haben auch Kroatien, Serbien und Mazedonien nachgezogen und ihre Grenzen ebenfalls geschlossen. Ob ein Mensch aus diesen drei Ländern kommt, wird dabei auf Grundlage von so genanntem racial profiling, d.h. nach äußeren Merkmalen wie Aussehen, Dialekt etc. entschieden. UNHCR und andere sogenannte ‚Hilfsorganisationen‘ unterstützen die Grenzpolizei und das Militär bei der rassistischen Selektion. Aktuell sitzen deswegen Tausende Menschen in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze fest und werden mit Gewalt von einem Grenzübertritt abgehalten. Seit dem 18.11. protestieren die an der mazedonisch-griechischen Grenze festgesetzten Menschen. Viele sind aus Verzweiflung in den trockenen Hungerstreik gegangen. Die Polizei reagierte darauf mit Tränengas und Schlagstöcken, während die NGOs sich aus dem Staub gemacht haben. Nur noch ‚Ärzte ohne Grenzen‘ sind vor Ort und verteilen ein paar Sandwiches. Die komplette Versorgung aller Flüchtenden wird von einer bunten Gruppe unabhängiger, selbstorganisierter Volunteers getragen, die nonstop kochen und von morgens bis abends Essen ausgeben. Die EU-‚Grenzschutztruppe‘ FRONTEX, verantwortlich für tausende Tote im Mittelmeer, wird dort in den nächsten Tagen erwartet, um die Grenze endgültig zu schließen.
Aber: „Tigers Don’t change their ways because of dogs barking“ (Zitat von einem Menschen aus Idomeni)
In diesem Sinne: Zeigen wir Solidarität mit den fliehenden Menschen dort und überall! Helft mit, sie auf ihrer Flucht zu unterstützen und lasst uns gemeinsam die Grenzen der Festung Europa überwinden! Freedom of Movement is Everybody’s Right!
6 Aktivist*innen aus Osnabrück/Bremen/Kiel fahren am 10.12.2015 an die griechisch-mazedonische Grenze um dort Menschen auf der Flucht zu helfen. Geld, welches du an diese Gruppe spendest (siehe Aktueller Spendenaufruf) kommt direkt flüchtenden Menschen zu Gute!