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Aktuelle Situation auf der Balkanroute

Mitte März kam es zur befürchteten Komplettschließung der Grenzen für alle Flüchtende. Wo zuvor noch das Nadelöhr Idomeni für Menschen aus Syrien und Irak war, ist nun ein doppelter, hoch militarisierter Grenzzaun – bewacht von Panzern und Soldaten, die sich nicht scheuen, die dort Festsitzenden mit Tränengasgranaten und Gummigeschossen zu beschießen. Auch die Türkei hält die Grenze zu Syrien geschlossen.

Diese Abschottung durch krasse Militarisierung der EU-(Außen-)Grenzen und die schrittweise Erklärung einer „sicheren“ Herkunftswelt (sog. Sichere Herkunftsländer seit 2015: alle Balkanstaaten, Maghrebstaaten, Afghanistan und aktuell finden Diskussionen mit ostafrikanischen Diktaturen statt) legitimieren Abschiebungen dorthin zwar gesetzlich, ändern jedoch nichts daran, dass Fluchtursachen existieren.
(Bürger-) Kriege, ökonomische Ausbeutung, Terror, Boom der Waffenexporte, politische Verfolgung, Kooperation der EU mit repressiven diktatorische Unterdrückerstaaten, zerstören Lebensgrundlagen, machen ein sicheres Leben unmöglich und zwingen Millionen Menschen in die Flucht.
Die gezielte und gewaltvolle Abwehr schutzsuchender Menschen auf der Flucht – ob durch NATO-Schiffe in der Ägäis, Militärpräsenz an den Balkangrenzen, Tränengaseinsätze oder das unfassbare Abkommen zwischen EU und Türkei, das eine direkte Abschiebung Flüchtender in die Türkei gegen Milliarden Euro legitimiert, ist nicht nur fahrlässig, sondern Mord an Unschuldigen!

Die abgestumpften Augen und Ohren der meisten EU-Bürger*innen haben sich an das Sterben Tausender im Mittelmeer, in der Ägäis oder auf ihrem Weg über die Balkanroute gewöhnt. Was muss noch alles passieren, um endlich aufzuwachen? Das ist keine „Flüchtlingskrise“, sondern ein Krieg gegen Menschen auf der Flucht!
Doch die kapitalistisch-ökonomischen und machtpolitischen Interessen der EU, die durch festverriegelte Nationalstaatsgrenzen gesichert und die Einteilung in „gute“ und „schlechte“ Geflüchtete aufrechterhalten werden, haben noch immer Vorrang vor Menschenwürde und -leben.

Es gibt für Flüchtende keine legale Möglichkeit auf sicherem Wege nach Deutschland oder andere EU-Staaten zu kommen. Nach der lebensgefährlichen Bootsüberfahrt von der türkischen Küste auf die griechischen Inseln, werden die Überlebenden nun direkt abgefangen und in griechischen Gefängnis- bzw. Abschiebelagern „aufbewahrt“, um dann zurück in die Türkei abgeschoben zu werden.

Für die wenigen, die es schaffen können, sich loszureißen oder unentdeckt weiterzureisen, besteht der einzige Weg darin, sich auf unbegreiflich gefährliche Wege und in unmenschliche Bedingungen zu begeben; in permanenter Angst, entdeckt und dann ausgeraubt, misshandelt und zurückgeschoben zu werden. Wochenlange Fußmärsche mit teilweise (Kriegs-)Verletzungen sind für viele, insbesondere Familien, Ältere, Kranke oder körperlich eingeschränkte Menschen, kaum zu bewerkstelligen. Die Abschottungspolitik eröffnet den Markt für Schlepper*innen, ohne die die zwar Flucht kaum noch möglich ist. Immer wieder sind Flüchtete ihnen ausgeliefert und werden nicht nur finanziell ausgebeutet.

Seit Sommer 2015 existiert ein breites, nicht-hierachisch und selbstorganisiertes Netzwerk von Aktivist*innen aus ganz verschiedenen Ländern. Wir vernetzen uns entlang der Balkanroute und versuchen Flüchtende sowohl auf den griechischen Inseln, als auch in Thessaloniki, Idomeni, Mazedonien, Serbien, etc. so zu unterstützen, sie dass ihren Weg fortsetzen zu können.
Das impliziert die Versorgung mit Essen, Kleidung, Medizin, Landkarten und Materialien, die auf der Reise benötigt werden. Außerdem wollen wir unabhängige Informationen weitergeben, die durch Vernetzung mit weiteren Aktivist*innen aus verschiedenen Ländern generiert werden, Schlafplätze und Ruheorte ermöglichen, zuhören und emotional unterstützen sowie die Proteste und Forderungen der Flüchtenden unterstützen.
Wir wollen nicht nur humanitäre Hilfe leisten, die eigentlich in staatlichen Verantwortung liegen und bereitgestellt werden sollte. Wir kochen gemeinsam, wir protestieren gemeinsam und wir lernen voneinander.
Denn: Wir wünschen uns eine befreite Gesellschaft, in der alle Menschen das Recht auf Bewegungsfreiheit, Würde und Schutz haben. In der Menschen nicht nach ökonomischen Verwertbarkeitskriterien kategorisiert und ausgegrenzt werden. Deshalb rufen wir zur Solidarität mit allen Menschen auf der Flucht auf.

Es gibt bereits viele unterstützende Strukturen: selbst aufgebaute Küchen und Teezelte, Powerbanks, damit Menschen ihre Handys aufladen können, besetzte Häuser, um Schlafplätze und Vernetzungsorte zu bieten, Kleiderausgaben, Infostände.
Auch jetzt gerade befinden sich Aktivist*innen und Unterstützer*innen an verschiedenen Orten auf der Balkanroute. Sie kochen und geben Informationen in Belgrader Parks, wo hunderte Menschen gestrandet sind. Parallel findet viel Austausch mit lokalen Unterstützer*innen und über Nationalstaatsgrenzen hinweg statt.

Um all das zu ermöglichen, sind wir permanent auf Spenden angewiesen.
Es müssen dauerhaft und nachhaltig Menschen an die Balkangrenzen fahren, das kostet Sprit. Kommunikation zwischen Unterstützungsstrukturen kostet viel Handyguthaben. Auch für materielle Unterstützung, wie Essen, Getränke, Koch- und Bauutensilien, Sim-Karten, Landkarten, Schuhe, Kinderkleidung, Medikamente oder manchmal auch direkte Geldweitergabe für Tickets oder die Weiterreise etc. brauchen wir Geld!
Das gespendete Geld wird sofort an die unterstützenden Aktivist*innen weitergeleitet und kommt somit direkt zu den Menschen, die es brauchen.

OPEN ALL BORDERS! FREEDOM OF MOVEMENT IS EVERYBODY’S RIGHT!

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Diesem Blog
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www.ffm-online.org

Kontakt
openborders@riseup.net

SPENDENKONTO der Open Border Gruppe

Empfängerin: Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE18 4306 0967 4007 2383 04
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: "UnterstützungBalkan"
(Spendenbescheinigungen können leider nicht ausgestellt werden.)